Kultur - sensibel
Unterstützung von Älteren mit Migrationsgeschichte
Ablaufplan
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Stunde 1: Einführung kulturelle Fremdzuschreib-ungen
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Lernziele
- Die Schülerinnen und Schüler (S*S) reflektieren eigene kulturelle Fremdzuschreibungen.
- Die S*S werden für stereotype kulturelle Zuschreibungen sensibilisiert.
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Vorbereitung
- Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von den Materialien 1-4 an.
- Für die Arbeit in Kleingruppen sind Plakate vorhanden.
- Karten und Stifte stehen zur Verfügung.
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1 . Einstieg in das Thema
Dauer 15 min- Die S*S teilen sich in drei Kleingruppen auf.
- Die Lehrkraft verteilt pro Gruppe ein Fallbeispiel mit den zugehörigen Fragen (Materialien 1-3).
- Die S*S beantworten in ihren Gruppen die Fragen. Auf Plakaten halten die jeweiligen Kleingruppen Ihre Antworten fest.
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2 . Auswertung und Problemeröffnung
Dauer 15 min- Die Gruppen stellen reihum ihre Antworten vor.
- Die Lehrkraft regt zu einer Diskussion an:
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es in euren Antworten?
- Wie seid Ihr auf Eure Antworten gekommen?
- Die Lehrkraft irritiert kulturelle Zuschreibungen und gibt bei Bedarf folgende Hinweise in der Diskussion:
- Sie verweist darauf, dass formale Zugehörigkeiten zu einer Ethnie/Glaubensrichtung nicht mit einer intensiven Identifikation und aktiven Zugehörigkeit zu einer Community verbunden sein müssen (Fall Herr Stein).
- Sie weist auf verschiedenste Gründe für Frau Celebis Verhalten jenseits von Vorstellungen, dass aus der Türkei stammende Frauen praktizierende Muslim*innen seien, wie z.B. dass sie das Essen an sich nicht mag, keinen Hunger hat, Beschwerden beim Schlucken hat, verängstigt ist, etc.
- Sie weist auf unterschiedliche Religionen und Glaubensrichtungen und zudem unterschiedliche Bestattungsregeln hin, die in Bosnien-Herzegowina vertreten sind (Fall Eminas Oma). Die Gleichsetzung einer nationalen mit einer kulturell-religiösen Zugehörigkeit soll hier irritiert werden.
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3 . Erste Ergebnissicherung
Dauer 10 min- Die Lehrkraft regt zur Diskussion über das Verständnis von Kultur in den jeweiligen Beispielen an:
- Welche Rolle spielt Kultur in den Fallbeispielen für die jeweiligen Personen?
- Worin unterscheiden sich die Verständnisse von Kultur zwischen den zwei Personen?
- Versucht aus den Beispielen abzuleiten, was unter Kultur verstanden werden kann.
- Die Ideen werden auf Karten festgehalten und visualisiert.
- Die Lehrkraft regt dazu an, den Blick auf unterschiedliche Verständnisse von Kultur zu werfen:
- Sie verweist darauf, zwischen Fremd- und Selbstzuschreibungen zu unterscheiden.
- Sie verweist auf die Vielfalt in der Ausübung von kulturellen Ritualen, religiösen Praktiken, usw.
- Sie verweist darauf, andere Bedingungen als den Einfluss vereinfachender Vorstellungen der Herkunftskultur einzubeziehen.
- Die Lehrkraft regt zur Diskussion über das Verständnis von Kultur in den jeweiligen Beispielen an:
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4 . Vorstellung Hausaufgabe
Dauer 5 min- Die Lehrkraft stellt folgende Hausaufgabe zur Vorbereitung auf die übernächste (3.) Stunde vor:
- Findet Euch in 3-4er Gruppen zusammen.
- Nehmt Kontakt über Verwandte oder Bekannte zu einer älteren Person auf, die Migrationserfahrungen in ihrem Leben gemacht hat.
- Befragt diese Person, wie sie im Alter versorgt werden möchte, wenn sie der Pflege und Fürsorge anderer bedarf (siehe Arbeitsblatt 1 zur Unterstützung).
- Notiert Euch die Antworten und verschriftlicht sie.
- Stellt die Antworten in der übernächsten Stunde vor.
- Die Lehrkraft stellt folgende Hausaufgabe zur Vorbereitung auf die übernächste (3.) Stunde vor:
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Stunde 2: Was ist Kultur?
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Lernziele
- Die S*S eignen sich anhand einer Textarbeit Argumentationen eines differenzierten Kulturbegriffs an.
- Die S*S stellen eigene stereotype Vorstellungen von Kultur in Frage.
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Vorbereitung
- Flipchart, Tafel oder Smartboard stehen zur Verfügung.
- Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 5 an.
- Sie informiert sich im Voraus mithilfe von Material 6 über unklare Fremdwörter.
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5 . Textarbeit
Dauer 45 min- Die S*S lesen gemeinsam mit der Lehrkraft den Textausschnitt von Werner Schiffauer (Material 5) in kleinen Abschnitten. Dabei halten sie abschnittsweise Antworten zu den Fragen im Arbeitsauftrag fest.
- Die Lehrkraft erklärt dabei mögliche unklare Fremdwörter (Material 6).
- Die Lehrkraft hält die Ergebnisse der S*S an der Tafel fest.
- Die Lehrkraft verweist zum Schluss auf die Vorstellung der Gespräche (Hausaufgabe zur dritten Stunde). Die S*S sollen sich überlegen, was sie an den Antworten überrascht hat und was das mit dem heute behandelten Text zu „Kultur“ zu tun hat.
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Stunde 3: Transfer
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Lernziele
- Die S*S sensibilisieren sich für unterschiedliche Vorstellungen von sozialer Unterstützung im Alter.
- Die S*S transferieren abstrakte Überlegungen zur Kritik am Kulturverständnis auf eine konkrete Situation und reflektieren Selbst- und Fremdzuschreibungen.
- Die S*S üben Ausschnitte aus dem Gespräch nach Wichtigkeit zu selektieren und für eine Präsentation vorzubereiten.
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6 . Einstieg/Reflexion der Gespräche
Dauer 5 min- Um die Ergebnisse aus den Gesprächen mit Älteren (Hausaufgabe) vorzustellen, regt die Lehrkraft zunächst dazu an darüber zu berichten, wie der Kontaktaufbau zu den Gesprächspartner*innen funktioniert hat:
> Wie habt ihr eure Gesprächspartner*innengefunden?
> Wie ist es euch ergangen mit dem bzw. der Gesprächspartner*in?
- Um die Ergebnisse aus den Gesprächen mit Älteren (Hausaufgabe) vorzustellen, regt die Lehrkraft zunächst dazu an darüber zu berichten, wie der Kontaktaufbau zu den Gesprächspartner*innen funktioniert hat:
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7 . Präsentation
Dauer 20 min- Die S*S stellen mit ihrer Gruppe nacheinander ihre Antworten aus den Gesprächen vor.
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8 . Reflexion
Dauer 20 min- Moderiert von der Lehrkraft erörtern die S*S im Plenum Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Antworten aus den verschiedenen Gesprächen.
- Impulse:
> Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede seht ihr in den Erzählungen Eurer Gesprächspartner*innen?
> Auf welche Prägungen könnten die Wünsche für Unterstützung im Alter zurückgeführt werden? - Die Lehrkraft erinnert an die Fallbeispiele der ersten Stunde und lässt die S*S über Alternativen reflektieren.
- Impulse:
> Hätten sich die beteiligten Personen anders verhalten sollen/können?
> Was kann an kulturellen Zuschreibungen problematisch sein?
> Wie würdet ihr euch in einer der Situationen heute verhalten? - Hinweis:
Die Lehrkraft kann auf mögliche Verhaltensweisen hinweisen, falls diese nicht genannt werden:
> durch Nachfragen Neugier und Interesse zeigen,
> Empathie/Einfühlungsvermögen zeigen,
> Informieren ohne Beurteilungen vorzunehmen,
> Vorurteile loslassen,
> das eigene Handeln reflektieren um erneut anders reagieren zu können.
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Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.