Gewaltbilder im Internet

Thema

Gewaltdarstellungen sind in den Medien omnipräsent. Mit dem Wandel politischer Gewalt und der Verbreitung von digitalen Medienformaten erscheint es zunehmend schwieriger, gewaltsamen Bildern aus dem Weg zu gehen. Einige Medienpädagog*innen befürch­ten einen Gewöhnungseffekt, andere fordern gar eine stärkere Kontrolle dessen, was gezeigt werden darf und soll.

Die Unterrichtseinheit thematisiert problematische Gewaltdarstellungen in sozialen Medien. Ziel ist, einen kritischen Umgang der Schüler*innen (S*S) mit Medieninhalten zu fördern und sie dabei zu unterstützen beurteilen zu können, welche Darstellungsformen von Gewalt problematisch sind und nicht geteilt, sondern gemeldet werden sollten.

Lehrplanbezug

Rolle sozialer Medien in Politik und Gesellschaft; soziale Medien als Plattformen für freie Meinungsäußerung, Information, aber auch Hassrede und Kriminalität; Darstellungen von politischer Gewalt in sozialen Medien

Erwartete Kompetenzen

Medienkompetenz und -gestaltung, Argumentations- und Urteilskompetenz, Reflexions­kompetenz

Didaktische Perspektive

Die S*S lernen in diesem Material, Bilder in sozialen Medien zu analysieren, zu beurteilen und über die Angemessenheit und Rechtmäßigkeit deren Verbreitung zu reflektieren. Im Mittel­punkt steht dabei ein problemorientierter, normativ-reflexiver und multiperspektivischer Blick auf Gewaltbilder, die in sozialen Medien geteilt und verbreitet werden. Dazu werden S*S angeregt zu diskutieren, unter welchen Bedingungen die Darstellung von Gewalt problema­tisch ist und aus welchen Gründen die Herstellung und Verbreitung verboten werden sollte – sowohl hinsichtlich gesetzlicher Regelungen zu Gewaltdarstellungen als auch bezogen auf mit ihnen transportierte Wahrnehmungen. Ziel ist ein kompetenter Umgang mit sozialen Medien und eine Befähigung der S*S, Wert- und Sachurteile begründet zu formulieren. Daher stellt die Unterrichtseinheit Materialien zur Verfügung, mit denen die S*S lernen, komplexe politische und soziale Phänomene durch die Lehrperson angeleitet, aber auch eigenständig zu analysieren, sich selbst zu positionieren und mögliche Regeln für das Zeigen oder Teilen von Gewaltbildern zu entwerfen.