Tod und Sterben
Der interreligiöse Umgang im Spiegelbild der Kulturen
Thema
Der Tod wird heute oftmals tabuisiert – man redet nicht darüber. Zudem finden sich in der von kultureller Vielfalt geprägten Gesellschaft ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Umgang mit Tod und Sterben. Dem Tabu kann in der Schule entgegengewirkt werden, ist er doch natürlicher Bestandteil des Lebens. Vorstellungen und Rituale einzelner Religionen sind selten in ihrer Reinform zu finden, da sie immer persönlich, sozial, kulturell und historisch unterschiedlich geprägt sind. Unter Berücksichtigung dieser Pluralität setzen sich die Schülerinnen und Schüler (SuS) in diesem Unterrichtsmodul mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten sowie eigenen Vorstellungen zu Tod und Sterben auseinander.
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Lehrplanbezug
Traditionen im Kontext von Tod und Beerdigung; interreligiöse Hoffnung über den Tod hinaus; Beschreiben von Wegen des Umgangs mit Tod und Endlichkeit, Anwenden der Kenntnisse und Erfahrungen über Sterben, Tod und Auferstehung auf das eigene Leben; Vergleich verschiedener Todesdeutungen: Erlösung, absolutes Ende, Tor zum neuen Leben; Deutungen des Lebens und des Todes aus religiöser Sicht; Toleranz
Erwartete Kompetenzen:
Wissen; interkulturelle und interreligiöse Kompetenz; Mehrperspektivität; Medienkompetenz; Reflexionsfähigkeit; kommunikative und soziale Kompetenz; ethische Urteils- und Orientierungskompetenz; Methoden- und Handlungskompetenz:
Wissen über unterschiedliche Jenseitsvorstellungen und Rituale; interreligiöser Vergleich;
Beschreiben der Gefühlslage, Ausdrücken der Gedanken; kulturelle Unterschiede in einer
ethischen Diskussion beachten und respektieren; eigene Position reflektieren; adressatengerechte Präsentation der Arbeitsergebnisse; zu religiös relevanten Themen unter Anleitung innerhalb der Schule Informationen beschaffen; religiös relevante Sachverhalte im Unterricht unter Zuhilfenahme von klar vorgegebenen Medienprodukten verständlich und in sprachlich angemessener Form präsentieren; persönliche religiöse Einstellungen wahrnehmen und darüber sprechen, wie der Glaube in Familie, Schule und Gemeinde praktisch gelebt werden kann; religiöse Überzeugungen anderer wahrnehmen und achten.
Didaktische Perspektive
Über die Toleranz und Akzeptanz anderer Kulturen und Religionen sollen die SuS angemessen ihres Alters verstehen lernen, wieso die religiösen Vorstellungen des Sterbens und der dahinterstehenden Traditionen zu achten sind. Das Wissen über die den Religionen und Kulturen inhärenten Vorstellungen und Praktiken bildet die Grundlage für das individuelle Auseinandersetzen und Hinterfragen bisheriger Einstellungen zu dem Themenkomplex Tod und Sterben. Dieses Lernziel soll insbesondere mithilfe der in Gruppenarbeit durchgeführten Internetrecherchen (Medienkompetenz), deren Ergebnispräsentation und den anschließenden Unterrichtsgesprächen erreicht werden. Hierbei sollen die Interessen der SuS berücksichtigt werden.
Das Unterrichtsmodul beginnt mit dem Austausch der SuS untereinander über ihre Erfahrungen und Reflexionen zum Thema „Tod und Sterben“. Zielsetzung ist es, dass jede/r der SuS seine ganz persönliche Vorstellung von diesem Thema (für sich) ausformuliert. Es sollte kein/e Jugendliche/r zu Äußerungen im Klassenzimmer gezwungen werden. Somit ist der interreligiöse Ansatz eines toleranten Verständnisses von Seele, Sterben, Tod im Fokus der Diskussion. Der Zugang zu diesem Thema kann in einer heterogenen Gesellschaft von Vorurteilen besetzt sein, welchen entgegengewirkt werden soll. Nach diesem Einstieg führen ein Video und ein Text in die Thematik ein. Die daran anschließende Internetrecherche beinhaltet bereits Vorschläge für bestimmte Webseiten. Je nach Klasse können darüber hinausgehend Informationen eingeholt werden.
Der Transfer der Sachinformationen auf die persönliche Ebene der SuS spielt hier eine bedeutende Rolle. Die gegebene Lebensweltnähe hilft bei der Bezugnahme auf die eigene Position. Es geht hier v.a. um die Auseinandersetzung mit den eigenen, religiösen wie nichtreligiösen, Vorstellungen. Die Akzeptanz anderer Vorstellungen als der eigenen bildet ein weiteres Lernziel dieses Unterrichtsmoduls.
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