Spuren jüdischer Geschichte in meiner Stadt

Vorbereitung eines Schulprojekts

Von: Katarzyna Jez
Didaktisierung: Nataliia Tkachenko

Ablaufplan

  1. Stunde 1: Jüdisches Leben

    1. Lernziele

      • Die Schüler*innen (S*S) reflektieren über jüdisches Leben, das Konzept einer jüdischen Identität und Religiosität;
      • Die S*S gewinnen einen Einblick in die Vielfältigkeit jüdischen Lebens und verstehen, dass sich Jüd*innen oft nur wenig und in Bezug auf ganz bestimmte Bereiche des Lebens von Nicht-Jüd*innen unterscheiden.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft überlegt, ob jüdische S*S in der Klasse sind und reflektiert auch, ob sie Anzeichen erkennen kann, dass diese unter Diskriminierungserfahrungen leiden. Sofern dies der Fall ist, könnte sie mit ihnen im Vorwege einzelne Schritte der Unter­richtseinheit besprechen, um ihnen die Sorge zu nehmen, mit vorurteilsbeladenen Inhalten umzugehen und ungewollt ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt zu werden. Ggf. spricht die Lehrkraft auch zuerst mit den Eltern der betroffenen S*S. Die Lehrkraft hört sich mögliche Bedenken und Sorgen der S*S wie auch der Eltern zunächst an, ohne diese direkt zu entkräften. Sie stellt sicher, dass sich die S*S und Eltern ernst genommen fühlen und diskutiert gemeinsam mit ihnen Möglichkeiten, stressigen Situationen vorzubeugen und Strategien, wie die Unterrichtsstunde für sie nicht zu einer zusätzlichen Belastung wird. Da Jüdisch-Sein nicht (unbedingt) sichtbar ist, kann es auch vorkommen, dass die Lehrkraft erst im Laufe der Unter­richts­stunde feststellt, dass jüdische S*S zur Klasse gehören. In diesem Fall beobachtet sie die Dynamik und spricht sie ggf. nach der Unterrichtsstunde wie oben vorgeschlagen an. Auch andere S*S mit Fluchterfahrungen oder einer vom Genozid betroffenen Familiengeschichte können an unterschiedlichen Stellen des Unterrichts auf bestimmte Inhalte reagieren. Daher sollte die Lehrkraft immer Wachsam sein und einzelne S*S im Ernstfall begleiten.
      • Die Lehrkraft bereitet sich auf den Einstieg in die Arbeitsphase I vor, indem sie Informationen zu den Projekten und dem Video durchliest (Material 1) und für die S*S wiedergeben kann.
      • Die technische Ausrüstung zum Abspielen kurzer Videos in der Gruppenarbeit (Materialien 2-7 und 9-10) steht zur Verfügung. Zu den Videos für die Gruppenarbeit können Untertitel angezeigt werden (Materialien 2-4 und 9-10) oder sind bereits integriert (Materialien 5-7). Da die Protagonist*innen aber teilweise recht schnell sprechen, überlegt die Lehrkraft im Vorwege, S*S, die Schwierigkeiten haben könnten, die Inhalte verbal zu verstehen, den jeweiligen Link zu dem Video zur Verfügung zu stellen, sodass sie sich ggf. auf die Stunde vorbereiten können.
      • Die polnischsprachigen Videos reproduzieren an einigen Stellen diskriminierende Aussagen und im letzten (Material 7) wird emotional über den Holocaust gesprochen. Sofern die Lehrkraft befürchtet, dass einzelne S*S dadurch getriggert werden, klärt sie dies vorab in einem Gespräch mit ihren Eltern oder mit ihnen direkt und beobachtet auch während der Durchführung der Gruppenarbeit, ob ein*e Schüler*in ggf. Unterstützung benötigt.
      • Papier, Stifte, farbige Moderationskarten etc. zur Erstellung der Poster und Orte, an denen diese für den Gallery Walk aufgehängt werden können, stehen zur Verfügung.
      • Für die Arbeitsphase II kann die Lehrkraft zwischen zwei Varianten entscheiden. Variante A fokussiert Jüdisch-Sein in Deutschland und beinhaltet eine Aktivität, für die die S*S in Kleingruppen Szenen aus einem Video anschauen und beschreiben. Diese Beschreibungen verschaffen zusammengenommen einen Überblick über verschiedene Formen von Antisemitismus. Variante B befasst sich mit dem Jüdisch-Sein in Polen und eignet sich vor allem für Klassen, die das vorgeschlagene Projekt in Polen durchführen möchten. Es ist eine Reportage über junge Jüd*innen dort.
      • Entscheidet sich die Lehrkraft für Variante A, so schneidet sie die Szenenauswahl (in Materi­al 9) auseinander, faltet sie und legt sie in einen Beutel oder ein Gefäß, aus dem die Kleingruppen sich dann per Losverfahren jeweils eine Szene ziehen können. Für Variante B müssen die technischen Voraussetzungen zum Abspielen eines Videos vor der gesamten Klasse sichergestellt werden.
      • Die Lehrkraft bereitet eine ausreichende Anzahl von Kopien der Arbeitsblätter (Materialien 2-7 und ggf. 8) vor.
    3. 1 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Die Lehrkraft stellt die Idee der Unterrichts­einheit vor und stellt die gemeinsame Ar­beit an dem Projekt in Aussicht. Sie kün­digt an, dass als erster Schritt eine An­nähe­rung an die Vorstellung über Jüdisch-Sein erfolgt. Hierzu werden in Gruppen verschiedene Video-Sequenzen diskutiert und analysiert.

      Die Lehrkraft stellt die Projekte „Meet a Jew“ und „Opowiedz się“ vor.

    4. 2 . Arbeitsphase

      Dauer 20 min
      • Für diese Arbeitsphase stehen je drei Videos auf Deutsch und auf Polnisch zur Verfügung. Die S*S haben die Möglichkeit zu wählen, ob sie sich ein Video auf Deutsch oder auf Polnisch ansehen möchten, abhängig von ihrer Sprach­kompetenz. Die Wahl ist freiwillig und es ist auch nicht zwangsläufig erforderlich, dass Videos in beiden Sprachen während der Stunde bearbeitet werden.
      • Die S*S finden sich in drei Gruppen für die deutschsprachigen Videos (Material 2-4) zusammen und bis zu drei für die polnischsprachigen (Material 5-7).
      • Jede Gruppe erhält ein Arbeitsblatt (Mate­rialien 2, 3, 4, 5, 6 oder 7) und einen Arbeits­platz, an dem sie die Video­ausschnitte gemeinsam ansehen und diskutieren können, ohne die anderen Gruppen zu stören.
      • Die Gruppen fertigen ihre Poster für den Gallery Walk am Ende der Stunde an. Die Ergebnisse werden zunächst bis nach der Arbeitsphase II beiseitegelegt.
      • Erwartungshorizont:
        Die Videos zeigen verschiedene Aspekte jüdischen Lebens auf. Sie vermitteln den S*S sowohl einen Einblick, mit welchen Herausforderungen in Deutschland und in Polen lebende Jüd*innen konfrontiert werden, sie zeigen aber ebenso, wie heterogen Jüd*innen und jüdisches Leben ist.
        Die S*S lernen, dass sich das Leben von einigen Jüd*innen kaum von ihrem eigenen unterscheidet, andere hingegen ihre Reli­gion stärker ausleben (bzw. überhaupt religiös sind) und kulturelle Ausdrücke und Traditionen intensiver pflegen.
    5. 3 . Variante A Arbeitsphase II

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft bildet insgesamt 9 Klein­gruppen. Im Idealfall müssen nicht viele S*S ihren Arbeitsplatz wechseln, damit der Übergang nicht so viel Zeit kostet. Alle Arbeitsgruppen haben die Möglichkeit, einen weiteren Videoausschnitt anzu­sehen.
      • Die Lehrkraft verteilt die Arbeitsblätter (Ma­terial 8) und lässt die einzelnen Grup­pen jeweils eine Szene (aus Material 9) aus dem zuvor vorbereiteten Beutel ziehen. Sie stellt kurz die Aufgabe und den Haupt­protagonisten aus dem Film, Dima, vor.
      • Die Gruppen sehen sich jeweils ihre Szene (aus Material 8) an und bearbeiten den Arbeitsauftrag dazu (Material 8).
      • Während die S*S den Arbeitsauftrag bear­beiten, hängt die Lehrkraft die Poster aus der ersten Arbeitsphase auf und bereitet einen Ort vor, an dem die Szenen der zweiten Arbeitsphase aufgehängt werden können. Beide Arbeitsergebnisse müssen in der nächsten Stunde wieder zugänglich sein.
      • Erwartungshorizont:
        Das Video vermittelt den S*S einen Eindruck von den verschiedenen Formen des Antisemitismus, die in Deutschland vorherrschen.
        Die einzelnen Szenen ist in etwa Folgendes zu sehen:
      1. Szene: Verwendung des Begriffs „Jude“ als Schimpfwort, Referenz zum Nationalsozialismus
      2. Szene: Stereotyp, dass alle Jüd*innen reich seien
      3. Szene: Schuldabwehr-Antisemitismus (auch sekundärer Antisemitismus genannt)
      4. Szene: Ignoranz, Unwissenheit bezüg­lich des Holocaust
      5. Szene: Israelbezogener Antisemitismus oder Antizionismus (wird implizit ange­spro­chen)
      6. Szene: Jude als Schimpfwort, Gleich­setzung Judentum und pro-israelische Einstellung, Gleichsetzung Jüdisch-Sein mit Holocaust-Opfer-Sein
      7. Szene: Holocaustleugnung, Schuld­abwehr
      8. Szene: Gleichsetzung Jüdisch-Sein mit antimuslimischem Rassismus und pro-israelischer Einstellung
      9. Szene: Schuldumkehr, Reduktion auf Jüdisch-Sein
    6. 4 . Variante B Arbeitsphase II

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft zeig den angegebenen Ausschnitt aus dem Video „Polen Shalom“ (Material 10). Der Ausschnitt endet mit einer Aussage darüber, wie verborgen jüdisches Leben in Polen ist.
      • Sofern dies möglich ist, ohne die Film­vorführung zu stören, hängt die Lehrkraft die Poster aus der Arbeitsphase I auf.
      • Nachdem die S*S den angegebenen Ausschnitt aus dem Video angesehen haben, sammelt die Lehrkraft kurz die Eindrücke der S*S zu dem Video und notiert diese in Abstimmung mit den S*S auf Moderationskarten, die sie für den Gallery Walk am Ende der Stunde aufhängen kann. Die Lehrkraft stellt sicher, dass die Botschaft zum Ende des Videos, dass Spuren jüdischen Lebens oft sehr verborgen sind, im Hinterkopf bleibt.
      • Impuls:
        > Fasst zusammen, was ihr über jüdisches Leben in Polen gelernt habt. Was war neu für euch? Was wusstet ihr schon?
        > Warum müssen viele junge Jüd*innen oft mühevoll nach ihren Wurzeln suchen? Begründet eure Antwort.
        > Erörtert, was für Konsequenzen es hat, dass in Polen nur wenige Jüd*innen leben.
      • Erwartungshorizont:
        Die geringe Zahl der Jüd*innen in Polen führt dazu, dass jüdisches Leben vorwie­gend in größeren Städten aufblüht und in anderen Orten eher nur im Kleinen statt­findet. Außerdem verheimlichen Jüd*innen oft diesen Teil ihrer Identität oder wissen von ihrer jüdischen Abstammung sogar nichts.
        Für die Suche nach den Spuren jüdischer Vergangenheit ist nicht nur die Vernichtung dieser durch die Nazis im Zweiten Welt­krieg wichtig, sondern auch Veränderun­gen der Städte (heute), wenn leerstehende Gebäude und zerstörtes Gelände neu bewirtschaftet wird und dadurch historische Zeugnisse verschwinden.
      • Hinweis:
        Im Vergleich zum Antisemitismus in Deutschland zeigen polnische Statistiken zwar Anfeindungen, aber selten körper­liche Übergriffe. Anschläge auf Synagogen sind nicht bekannt. Das liegt wahrschein­lich daran, dass die jüdische Community klein ist und daher nicht so exponiert wie in Deutschland.
    7. 5 . Gallery Walk

      Dauer 5 min
      • Die S*S nutzen den Rest der Stunde, um sich kurz einen Überblick über die Arbeits­ergebnisse der anderen Gruppen zu ver­schaf­fen.
      • Die Lehrkraft stellt sicher, dass die Ergeb­nisse für den Einstieg in die nächste Stun­de verfügbar sind.
  2. Stunde 2: Die Welt der jüdischen Märchen

    1. Lernziele

      • Die S*S vertiefen die Einblicke in jüdisches Leben aus der letzten Stunde und verstehen, dass sie zwar jüdische Traditionen und religiöse Praxis kennenlernen, diese aber nicht von allen Jüd*innen in gleichem Maße gelebt werden;
      • Die S*S lernen jüdische Folklore durch Märchen kennen;
      • Die S*S üben die Analyse von Gedichten.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft macht den S*S den Gallery Walk und die Filmszenen aus der letzten Stunde verfügbar.
      • Die Lehrkraft bereitet eine ausreichende Anzahl von Kopien der jüdischen Märchen (Materialien 11 und 12) für die S*S vor. Außerdem hält sie ggf. für sich eine Kopie des Glossars (Material 13) bereit.
      • Laptops oder Tablets mit Internetzugang stehen zu Recherchezwecken für die Gruppenarbeit zur Verfügung.
    3. 6 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft gibt den S*S noch einmal 5 Mi­nu­ten Zeit, sich die Ergebnisse der Gruppenarbeit aus der letzten Stunde vor Augen zu führen.
      • Die Klasse kommt zu einem Unterrichts­gespräch zusammen.
      • Die Lehrkraft fragt die S*S, was die Videos ihnen ihrer Meinung nach zeigen sollten.
      • Impuls:
        > Welche Botschaft(en) vermitteln die Videos? Fasst sie bitte kurz zusammen.
        > Beschreibt, was ihr über Jüd*innen gelernt habt.
        > (Sofern die Diskussion nicht anlaufen will etwas provokanter:) Sind alle Jüd*innen gleich? Warum?/Warum nicht?
        > Erläutert, wo euch Jüd*innen in eurem Umfeld begegnen. (Das kann man nicht wissen, da man sie nur als Jüd*innen erkennen kann, wenn sie es einem sagen oder es durch das Tragen bestimmter Kleidung und/oder Symbole zeigen möchten).
        > Heißt Jüdisch-Sein Religiös-Sein heißt? Begründet warum (nicht).
      • Hinweis:
        In der Diskussion sollten Momente, die ein Verschwimmen von Grenzen (zwischen jüdischen und nicht-jüdischen S*S) zeigen, genutzt werden. So können jüdische S*S sofern sie dies möchten, bei bestimmten Fragen die Klasse an ihren Erfahrungen als Jüd*innen teilhaben lassen, während sie andere Fragen, z.B. was sie über Jüd*in­nen gelernt haben, ebenso mit der Mittei­lung über etwas, das ihnen neu ist, beant­wor­ten können – ohne dass dies aber besonders hervorgehoben werden sollte (dass sie, als Jüd*innen, das vorher nicht wussten). Die Benennung der Botschaften kann (ebenso) von jüdischen wie nicht-jüdischen S*S gleichermaßen (gut) beantwortet werden.
      • In der Diskussion kann die Lehrkraft die Aspekte, dass Jüd*innen mindestens in Äußerlichkeiten und der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben oft nicht von Nicht-Jüd*innen unterscheidbar sind UND dass Jüdisch-Sein nicht zwangsläufig Religiös-Sein bedeutet, für eine Über­leitung zum Thema dieser Unterrichts­stunde aufgreifen. Darin sollen nun jene Bereiche betrachtet werden, die als spezifisch jüdisch angesehen werden und für das Leben einiger Jüd*innen kaum eine Bedeutung haben, während sie für andere sehr wichtig sind.
      • Die Lehrkraft kündigt an, dass die S*S nun mit jüdischen Märchen arbeiten werden.
    4. 7 . Arbeitsphase

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft teilt die S*S in Arbeits­gruppen ein (Zweier- oder Kleingruppen). Sie verteilt die Märchen (Materialien 11 und 12), sodass etwa die Hälfte der Klasse sich mit einem, die andere Hälfte der Klasse mit dem anderen Märchen befassen.
      • Hinweis:
        Sofern eine differenzierende Material­zuweisung erfolgen soll, kann Material 11 Gruppen mit einem erwartbar schnelleren Lesetempo sowie S*S, die Freude am Lösen kniffeliger Rätselaufgaben haben, zugewiesen werden. Material 12 ist kürzer und in der Erzählung etwas geschlossener.
      • Die S*S lesen die Märchen in Stillarbeit. Im Anschluss diskutieren sie die Inhalte und beantworten die Fragen zu den Märchen in ihrer Arbeitsgruppe.
    5. 8 . Auswertung

      Dauer 15 min
      • Die S*S stellen die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen vor.
      • Im Anschluss überlegt die Lehrkraft zu­sammen mit den S*S, welche Ähn­lich­keiten und Unterschiede es zwischen den jüdischen Märchen, mit denen sie in dieser Stunde gearbeitet haben, und den Mär­chen, die sie bereits aus ihrer Kindheit kennen, gibt.
  3. Stunde 3: Elemente der jüdischen Kultur in einem Zeitzeugenbericht

    1. Lernziele

      • Die S*S lernen etwas über jüdisch-polnische Kultur und Geschichte vor dem Zweiten Welt­krieg, u.a. über Kleidung, Feiertage, Essenstraditionen und jüdische Vereinigungen;
      • Die S*S lernen die Grundlagen der Arbeit mit Oral History: Die Erzählung in Raum und Zeit zu lokalisieren, Fakten von Meinungen und Bewertungen der Zeitzeugen zu unterscheiden und die Begriffe, die in Zusammenhang mit der jüdischen Kultur stehen, zu identifizieren;
      • Die S*S arbeiten an ihrer historischen Kompetenz, indem sie einen Zeitzeugenbericht als Quelle interpretieren.
    2. Vorbereitung

      • Die Unterrichtsstunde ist zeitlich eng getaktet. Wenn die Möglichkeit besteht, kann der Inhalt auch eine Doppelstunde füllen. Ggf. können einzelne Schritte weggelassen werden, wie beispielsweise die Vertiefung in der Arbeitsphase, bei der die S*S mit Hilfe von Arbeitsblättern (Materialien 17-20) Informationen zu verschiedenen Bereichen zusammentragen.
      • Die Lehrkraft bereitet eine ausreichende Anzahl von Kopien der Karte (Material 16), der Erinnerungen eines Zeitzeugen (Material 14) sowie der Arbeitsblätter (Materialien 17-20) für die Arbeitsgruppen vor. Der Zeitzeugenbericht liegt zweisprachig vor. Die Lehrkraft überlegt, ob S*S ggf. die polnische Version des Berichtes der deutschen vorziehen und fertig ausreichende Kopien davon an (Material 15).
      • Wenn in der Klasse S*S mit eingeschränktem Hörvermögen sind, dann bereitet die Lehrkraft zusätzlich jeweils eine Kopie des Zeitzeugenberichtes (Material 14) vor, auf der sie den Ausschnitt, den sie zu Beginn der Stunde lesen wird (Zeilen 29-43) zum Mitlesen markiert ist. Sie erklärt ihr Vorgehen, kurz bevor die Unterrichtsstunde beginnt, damit diese sich drauf einstellen können.
      • Die Lehrkraft hält eine Kopie des Glossars (Material 13) für sich bereit. Sie entscheidet auch, ob sie das Glossar den S*S zur Verfügung stellen möchte und fertig in diesem Fall ausreichende Anzahl davon an.
      • Die Lehrkraft entscheidet, ob sie mit den S*S eine gemeinsame digitale Mindmap (beispielsweise mit Hilfe von https://simplemind.eu/) anfertigen möchte und bereitet dies ggf. vor.
      • Die Lehrkraft bereitet die Projektion des Fotos von dem Zeitzeugen in Material 14 und der Karte in Material 16 vor.
      • Sofern die Lehrkraft ihre Kenntnisse zur Oral History als Methode etwas auffrischen möchte, kann sie sich beispielsweise mit Hilfe von folgenden durch die Bundeszentrale für politische Bildung bereitgestellten Beiträge (von denen einer auch in Verbindung mit zur NS-Zeit geführten Interviews steht) informieren: https://www.bpb.de/lernen/historisch-politische-bildung/geschichte-begreifen/42324/oral-history/ und https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/ns-zwangsarbeit/227274/oral-history-als-methode/#node-content-title-1
    3. 9 . Einstieg

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft kündigt eine Zeitreise an. Sie stellt sich nach hinten in den Klassenraum und bittet die S*S, ihre Augen zu schlie­ßen. Sie liest einen Ausschnitt aus dem Zeitzeugenbericht (Material 14, Zeile 29-43, „Er führte mich in die Geheimnisse…“) vor, um die S*S auf diesen einzustimmen.
      • Hinweis:
        Sofern S*S mit eingeschränktem Hör­vermögen in der Klasse sind, gibt die Lehrkraft diesen vorab eine Kopie des Materials aus, auf der der Ausschnitt zum Mitlesen markiert ist.
      • Die Lehrkraft kündigt an, dass die S*S mit dem eben zitierten Zeitzeugen­bericht (Material 14) arbeiten und sich so mit jüdisch-polnischer Kultur und Geschichte vor dem Zweiten Weltkrieg vertraut machen werden. Die S*S, die den Bericht lieber auf Polnisch lesen möchten, bekommen die entsprechende Version (Material 15) ausgehändigt.
      • Die Lehrkraft projiziert das Bild des Zeitzeugen in Material 14 an das Whiteboard oder eine weiße Wand.
      • Die Lehrkraft führt den Begriff der Oral History ein. Sie verweist darauf, dass Zeitzeug*innen in der Geschichtswissen­schaft eine wichtige Quelle sind und dass ihre Berichte zu dem Wissenschaftszweig der Oral History zählen. Sie regt ein Gespräch über die Spezifika von Zeitzeug*innenberichten an und was Historiker*innen bedenken müssen, wenn sie diese als Quellen verwenden.
      • Impuls:
        > Beschreibt, welche objektiven und subjektiven Elemente Zeitzeug*innen­berichte und Oral History im Allgemeinen beinhalten.
        > Zählt auf, was außer den Fakten so ein Bericht noch enthalten kann.
        > Begründet, was eurer Meinung nach charakteristisch für einen Zeitzeug*innen­bericht ist.
      • Erwartungshorizont:
        Die Diskussion sollte an irgendeinem Punkt auf die zeitliche Distanz zwischen dem Erlebten und der Berichterstattung eingehen. Auch kann es um Emotionen gehen, von denen Ereignisse, die im Nachhinein als Zeitzeug*innenberichte Aufmerksamkeit bekommen, geprägt sind. Ebenso kann natürlich das Alter der Zeit­zeug*innen ihr Erinnerungsvermögen be­einflussen.
        Wenn das Unterrichtsgespräch die Rich­tung annimmt, dass Zeitzeug*innen­berich­te aufgrund ihrer Subjektivität und Selek­tivität unzuverlässig sind, kann die Lehr­kraft betonen, dass sie als Quellen so wichtig sind, weil sie eben den häufig ver­nach­lässigten Bereich der Alltagsgeschich­te zu beleuchten helfen und man sie, wenn man sich die Entstehungsbedingungen und Spezifika bei der Interpretation stets vergegenwärtigt, gut als Quelle nutzen kann.
    4. 10 . Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft verteilt den Zeitzeugenbericht (Material 14 oder 15) und die Karte der Zweiten Polnischen Republik (Material 16), die sie ebenfalls an die Tafel, das White­board oder eine Wand projiziert.
      • Hinweis:
        Es ist wichtig zu betonen, dass der Aus­schnitt aus dem Zeitzeugenbericht nicht die ganze Vielfalt des jüdischen Lebens in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg be­schreibt. Außerdem kann er neben der faktischen Ebene auch verfälschte Erinne­rungen, subjektive Bewertungen und Meinungen sowie Emotionen, Haltungen und Werte des Zeitzeugen beinhalten.
      • Die S*S lesen den Zeitzeugenbericht (Material 14 oder 15) in Stillarbeit. Alternativ können die S*S zur Förderung der Lesekompetenz den Bericht auch Abschnitt für Abschnitt nacheinander vorlesen.
      • Anschließend verorten sie die Erzählung im Unterrichtsgespräch (angeregt durch Fragen) in geografischem Raum und historischer Zeit. Sie beschrei­ben die Art und Weise, wie der Zeitzeuge die Ereig­nisse beschreibt.
      • Impuls:
        > Um welchen Ort geht es in der Erzählung? Nennt ihn, findet und markiert ihn auf der Karte.
        > Zählt auf, welche Informationen über diesen Ort ihr von dem Zeitzeugen erfahrt.
        > Ordnet ein, in welchem Zeitraum sich die Ereignisse abspielen. Mit welchen historischen Ereignissen lässt sich das verbinden?
        > Charakterisiert die Emotionen und Haltungen, die in der Erzählung zu erkennen sind.
      • Die Lehrkraft leitet über, indem sie mitteilt, dass der Bericht viele neue Einblicke ent­hält, die nun genauer herausgearbeitet werden sollen. Sie teilt die S*S in vier Arbeits­gruppen auf. Jede Arbeitsgruppe bekommt ein Arbeitsblatt (Materialien 17-20) zu einem der vier thematischen Berei­che: Kleidung, Feiertage, Essenstraditio­nen, Vereinigungen. Die S*S gehen den Text noch einmal durch, füllen die Arbeits­blätter aus und beantworten die dort formulierten Fragen.
      • Sofern sich die Lehrkraft für die Erstellung einer digitalen Mindmap entschieden hat, stellt sie diese vor und weist die S*S an, die Begriffe, die sie erarbeiten, dort einzufügen.
      • Ggf. verteilt die Lehrkraft das Glossar (Material 13).
    5. 11 . Präsentation der Ergebnisse

      Dauer 5 min
      • Die Arbeitsgruppen stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und definieren die jewei­ligen Begriffe rund um das Judentum.
      • Die Lehrkraft fasst die Diskussion zusam­men und stellt eventuell die Begriffe vor, die die Arbeitsgruppen nicht genannt haben. Weitere Begriffe können sein: Torarolle, Talmud, Mesusa. Hier kann das Glossar für die Lehrkraft (Material 13) behilflich sein.
      • Sofern noch etwas Zeit übrig ist, regt die Lehrkraft noch einmal an, über die mög­liche Objektivität oder Subjektivität von Oral History zu reflektieren.
  4. Stunde 4: Der jüdische Raum in einem Zeitzeugenbericht

    1. Lernziele

      • Die S*S lernen weitere Aspekte jüdischer Kultur (in Polen) kennen, u.a. Objekte, die vor allem vor dem Zweiten Welt­krieg mit dem Leben der jüdischen Minderheit in polnischen Städten oder auf dem Lande verbunden waren;
      • Die S*S erarbeiten die verschiedenen Etappen der Verschärfung der Judenverfolgung von der Zwischenkriegszeit bis in den Holocaust;
      • Die S*S vertiefen ihr Bewusstsein für Zeitzeug*innenberichte als Oral-History-Dokumente und wenden die in der vorangegangenen Stunde erlernte Methodik an;
      • Die S*S stärken ihre historische Kompetenz.
    2. Vorbereitung

      • Wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, dann kann auch diese Unterrichtsstunde eine Doppelstunde füllen. Sofern das nicht möglich ist, geht die Lehrkraft die einzelnen Schritte durch und überlegt, wie Verzögerungen im Ablauf vermieden werden können oder wo sie ggf. einzelne Schritte weglassen möchte.
      • Die Lehrkraft bereitet eine ausreichende Anzahl von Kopien der Zeitzeugenerinnerungen (Materialien 21, 23 und 25) für die Arbeitsgruppen vor. Diese liegen ebenfalls auf Polnisch vor (Materialien 22, 24 und 26), ggf. druckt die Lehrkraft diese für einzelne S*S aus. Zudem fertigt sie Kopien der Karte (Material 27) und der Arbeitsblätter (Materialien 28 und 29) an.
      • Sie hält eine Kopie des Glossars (Material 13) für sich bereit.
      • Sie bereitet einen Zeitstrahl an der Tafel oder dem Whiteboard mit den in dem Arbeitsblatt zur Verfolgung der Jüd*innen (Material 29) genannten Ereignissen vor und deckt diesen zunächst ab.
      • Die technischen Voraussetzungen zur Projektion der Karte von Wieluń und Umgebung (Material 27) sind gegeben.

      Die Lehrkraft geht die Zeitzeugenberichte (Materialien 21, 23 und 25 oder 22, 24 und 26) durch und sucht im Glossar (Material 13) weitere Begriffe heraus, die sie den S*S erklären möchte.

    3. 12 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft aktiviert das Wissen, das die S*S in den letzten Stunden erworben haben.
      • Die Lehrkraft stellt den Ablauf der Stunde vor: Die S*S arbeiten mit Erinnerungen des Zeitzeugen aus der letzten Stunde und lernen mehr über den Lebensraum von polnischen Jüd*innen vor dem Zweiten Weltkrieg und wie er sich während der Verfolgung veränderte. Im Rahmen der Gruppen­arbeit erstellen sie eine Liste von Orten im städti­schen oder ländlichen Raum, die mit dem jüdischen Leben in der Vorkriegszeit in Verbindung stehen und schauen sich die Veränderungen dieser Orte infolge der Verfolgung an.
      • Die Lehrkraft erinnert die S*S an die Er­gebnisse der Diskussion über Oral History aus der vorherigen Stunde und weist die S*S darauf hin, dass sie in dieser Stunde mit Erinnerungen von demselben Zeit­zeugen arbeiten werden.
    4. 13 . Arbeit mit einer Textquelle

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft teilt die S*S in Gruppen ein, die sich jeweils mit einem Ausschnitt aus dem Zeitzeugenbericht (Materialien 21, 23 und 25) auseinandersetzen. S*S, die diesen lieber auf Polnisch lesen, erhalten die entsprechende polnische Version (Materialien 22, 24 oder 26). Zur Verortung der Erzählung in geografischem Raum erhalten alle S*S die Karte von Wieluń und Umgebung (Material 27) und das Arbeitsblatt zum Lebensraum der Jüd*innen vor dem Zweiten Weltkrieg. (Material 28).
      • Die Gruppen bearbeiten den Arbeitsauftrag.
      • Die Lehrkraft bereitet die Projektion der Karte von Wieluń und Umgebung vor.
    5. 14 . Präsentation und Diskussion der Ergebnisse

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft bittet die Gruppen, die Orte aus dem Zeitzeugenbericht auf der Karte zu lokalisieren und die Art und Weise zu beschreiben, wie der Zeitzeuge sie dar­stellt.
      • Impuls:
        > Nennt die Orte, um die es in der Erzählung geht.
        > Zählt die Informationen auf, die ihr über diese Orte von dem Zeitzeugen erfahrt.
        > Welche Emotionen und Haltungen nehmt ihr in der Erzählung wahr? Erläutert eure Antwort.
      • Die Lehrkraft fasst die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen und führt zusätzliche Begriffe aus dem Glossar (Material 13) ein, die sie für sinnvoll erachtet: z.B. Mikwe, Mazewa, Beit Midrasch, Beit Tahara, Cheder, Jeschiwa.
      • Zur zeitlichen Einordnung der Ergebnisse verteilt die Lehrkraft das Arbeitsblatt (Material 29) und bittet die S*S, in ihren jeweiligen Ausschnitten aus dem Zeitzeu­genbericht (Materialien 21-26) nach Informationen über die verschiedenen Phasen der Judenverfolgung zu suchen.
      • Die Lehrkraft projiziert das Arbeitsblatt (Material 29) an das Whiteboard oder eine weiße Wand und gemeinsam gehen sie die verschie­denen auf dem Arbeitsblatt gekennzeich­neten Phasen durch und verbinden die Kästchen.
      • Lösungen:
        1C, 2A, 3E, 4F, 5D, 6B.
      • Nun deckt die Lehrkraft den vorbereiteten Zeitstrahl auf und bittet die S*S, die Ereig­nisse aus der Erzählung des Zeitzeugen damit zu vergleichen.
      • Anschließend fasst die Lehrkraft die Arbeitsergebnisse zusammen.
    6. 15 . Auswertung

      Dauer 5 min
      • Abschließend lenkt die Lehrkraft die Auf­merk­samkeit der S*S auf die Auswir­kungen der Verfolgung auf die Verände­rung des Lebensraums von Jüd*innen: Seine Verengung durch die auferlegten Beschränkungen, seine räumliche Ver­ände­rung durch die Vertreibung in Ghettos und die Deportation in Vernichtungslager, seine Zerstörung durch das vorsätzliche Handeln der Täter*innen oder mangelnde Sorgfalt nach dem Krieg, so dass die heute vorhandenen Spuren im Raumgefüge oft bruchstückhaft sind und einer Rekonstruk­tion erfordern, womit auf das Hauptziel der vorgeschlage­nen Aktivität in der nächsten Unterrichts­stunde angespielt wird.
    7. 16 . Hausaufgabe

      Dauer 0 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S zu überlegen, wo gegenwärtig jüdisches Leben und/oder Spuren jüdischer Vergangenheit in ihrer Stadt oder der Region, in der sie wohnen, sichtbar sind.
  5. Stunde 5: Spuren jüdischen Lebens und zeitgenössische Erinnerung

    1. Lernziele

      • Die S*S reflektieren die Erinnerung und die materiellen Spuren jüdischer Gemeinden, die einst in Polen lebten;
      • Die S*S überlegen, wie sie die jüdische Geschichte ihrer Umgebung entdecken und die Erinnerung daran wachhalten können;
      • Die S*S analysieren das Beispiel des Projektes einer Schüler*innengruppe aus Bogdaniec und verwenden es als Vorbild für die Planung eines eigenen Projektes
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft bereitet eine ausreichende Anzahl von Kopien der Beschreibung des Schulprojektes (Material 30) sowie das Arbeitsblatt (Material 31) für die S*S vor und hält eine Kopie des Glossars (Material 13) für sich bereit.
      • Die Lehrkraft verschafft sich einen Überblick über Spuren jüdischen Lebens in der Umgebung. Sofern es viele Orte jüdischer Präsenz gibt, bereitet die Lehrkraft Bildmaterial für den Einstieg der Stunde vor. Wenn in der Umgebung wenig jüdische Präsenz sichtbar ist, sucht die Lehrkraft im weiteren Umfeld, beispielsweise in der nächsten Stadt. In diesem Fall ist es gut, die wenigen Spuren für die S*S aufzu­sparen, sodass sie in ihrem Schulprojekt noch etwas zu entdecken haben oder die Region für das Schulprojekt weiter zu fassen, damit die S*S mehr zu entdecken haben.
      • Die Lehrkraft arbeitet eines der Beispiele etwas aus, indem sie aufzeigt, welche Schritte man unternehmen kann, um an weiterführenden Informationen zu kommen, z.B. zu einem jüdischen Namen einer Bildungseinrichtung kann eine kleine Recherche zu der Person gemacht werden, ggf. gibt es einen Grabstein auf den Friedhof, vielleicht sogar einen jüdischen Friedhof und Symbolik, die damit verbunden wird. Anregungen für ein Vorgehen kann sich die Lehrkraft durch folgenden Beitrag holen: https://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/DOKUMENT/lmz_bilddatenbank_02/LMZ920406/Stuttgart+Hospitalkirche+Grabstein+von+Johannes+Reuchlin+1926
    3. 17 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft fängt die Stunde an, indem sie das Wissen der S*S über die Objekte und Räume in einer Stadt oder einem Dorf aktiviert, die mit jüdischer Geschichte und Kultur (in Vergangenheit und Gegenwart) verbunden sind: Synagoge, jüdi­scher Friedhof, Beit Midrasch, Mikwe usw. Hier 
      • kann das Glossar (Material 13) behilf­lich sein.
      • Anschließend fragt die Lehrkraft die S*S, welche Spuren jüdischer Präsenz in Ge­schich­te und Gegenwart in ihrer Umge­bung ihnen im Rahmen der Hausaufgabe eingefallen sind und notiert die Ergebnisse so, dass sie für das spätere Projekt verfüg­bar sind und auch ergänzt werden können.
      • Ergänzend zeigt die Lehrkraft die zuvor recherchierten Bild­materia­lien und erklärt kurz anhand des zuvor vorberei­teten Bei­spiels, wie man weiterfüh­rende Informatio­nen recherchie­ren und einzelne Objekte mit anderen Orten verbinden kann.
    4. 18 . Arbeitsphase

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft verteilt die Materialien 30 und 31 und bittet die S*S, sich mit dem Text über ein Schulprojekt einer Schulklasse aus Bogdaniec als ein Beispiel einer Aktion zur Bewahrung der Erinnerung an die jüdi­schen Miteinwohner*innen vertraut zu machen.
      • Die S*S lesen den Text (Material 30).
      • Anschließend arbeiten sie in einer oder mehreren Arbeitsgruppen, je nach Anzahl der S*S, und beantworten die Fragen auf dem Arbeitsblatt (Material 31). Die Fragen sollen den S*S dabei helfen, die Hand­lungen im Text zu analysieren und ihre eigenen zu planen
    5. 19 . Auswertung

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft gibt den Arbeitsgruppen die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen, fasst die Schlussfolgerungen zusammen und entwickelt gemeinsam mit den S*S erste Ideen für einen Projektplan, der dann im Rahmen der Projekttage ausgearbeitet und umgesetzt wird.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.