Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung

Unterschiedlichkeit verstehen, Ungleichheit vermeiden

Von: Svenja Garbade

Thema

Im Jugendalter spielen die Geschlechtsidentität wie auch erste sexuelle Kontakte eine große Rolle. Durch die Bereitstellung aktuellen Wissens kann die Schule Jugendliche in ihrer Identitätsfindung unterstützen. Diese Unterrichtseinheit gibt Lehrkräften ein Instrumentarium an die Hand, mit Hilfe dessen sie mit Schüler*innen (S*S) über Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung in einer lebensnahen Art und Weise sprechen können. Das Material zielt auf eine Verringerung von sozialer Ungleichheit und eine Enttabuisierung von Themen, die bei Jugendlichen unbearbeitet zu viel Leid führen können, ab. Zugleich bemüht sich die Unterrichtseinheit Lehrkräften einen Bezug zu dem Thema und Einblicke in weiterführende Diskussionen zu geben.

Lehrplanbezug

Leben in und Merkmale einer pluralistischen Gesellschaft, Pluralisierung von Lebensentwürfen, sexuelle Vielfalt in einer pluralistischen Gesellschaft, Rollenbilder und Rollenkonzepte innerhalb der Gesellschaft

Erwartete Kompetenzen

Familienmodelle akzeptieren, Regeln des Zusammenlebens kennen, Bewusstsein über den Wandlungsprozess von gesellschaftlichen Regeln, Motive, Bedürfnisse und Interessen verschiedener Gruppen nachvollziehen, veränderte Lebenswirklichkeiten zwischen Frauen*[1] und Männern* sowie LGBTQIA+-Personen, Rollenzuweisungen verstehen und einordnen, Perspektiven unterschiedlicher Personengruppen können eingenommen und das eigene Handeln darauf abgestimmt werden, Gerechtigkeitsempfinden wird gestärkt


[1] In dieser Unterrichtseinheit wird das Gender-Sternchen nicht nur für eine inklusive gendergerechte Schreibweise verwendet, sondern auch um auszudrücken, dass es unterschiedliche Typen von Frauen* und Männern* gibt, die auch andere Persönlichkeitseigenschaften und Bedürfnisse aufweisen können als es ihnen stereotyp zugeschrieben wird.

Didaktische Perspektive

Diese Unterrichtseinheit bietet den S*S eine mehrperspektivische Sicht auf das Thema Geschlecht und sexuelle Orientierung sowie soziale Ungleichheit an. Hierzu knüpft die Unterrichtseinheit an den biografischen Vorerfahrungen der S*S an und gibt ihnen die Möglichkeit, eine Problemorientierung sowie kritisches Denken im gesellschaftlichen Bezug auszubilden. Zudem werden die Entwicklung analytischer Kompetenzen ebenso wie die Beurteilungskompetenz hinsichtlich Diskriminierungen mit Bezug zu sexueller Identität und Geschlecht gefördert. Mittels des Themas der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität werden Wertvorstellungen mit Blick auf Menschen- und Sozialrechte als übergeordnete Werteschemata ausgebildet und damit die Anerkennung diverser Lebensformen und -praxen unterstützt.

Darüber hinaus stützt der Zugang zur gesellschaftlichen Problematisierung die Thematisierung von Sinnfragen und die Ausbildung einer Ich-Identität in der Adoleszenz. Der didaktische Zugang verbindet die informativen Aspekte des Themengebiets, bietet biografische und lebensweltliche Anschlüsse sowie die Reflexion und kritisches Hinterfragen von mehrheitsgesellschaftlichen Normen. Die Zusammenhänge zwischen Privatheit und Öffentlichkeit lassen sich so bereits in frühen Klassenstufen thematisieren.

Durch die Befassung in dieser Unterrichtseinheit werden Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung gegenüber der eigenen Lebensführung gestärkt.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.